Alpenüberquerung mit dem Mountainbike

26. September 2014 Aus Von Non-Stop-Ultra

Anatoli Derksen und Michael Brand wagten eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike!


Vorbereitungszeit:             1 Jahr
Startpunkt:                       Garmisch Patenkirchen
Ziel:                                 Gardasee Italien
Gesamtkilometer:              600 km
Fahrtzeit:                          6 Tage
Höhenmeter Anstieg:         20.000 Hm
Höhenmeter Abstieg:         19.500 Hm
Höchster Punkt der Tour:   Plose Brixen mit 2489 m über Null
Längste Etappe:                150 km
Längster Anstieg:              auf einer Strecke von 20 km mussten 2000 Hm überwunden werden
Landschaftliche Highlights: waren das Eisacktal um Brixen, Plose, Geisler Gruppe, Rosengarten
                                       Sellajoch, Marmolada, Gardasee

Hier die einzelnen Etappen:
Etappe1: Garmisch Patenkirchen –Lamsenjochütte (Östereich) 78,8 km; +2943Hm/-1536 Hm; 6:07
std
Etappe2: Lamsenjochhütte – Obernberg Am Brenner 86,4 km; +2445 Hm/-1864 Hm, 5:05 std.
Etappe3: Obernberg Am Brenner – Brixen (Plose) 101 km; +3788 Hm/-2756 Hm; 9:14 std.
Etappe4: Brixen (Plose) – Sellajoch 90,5 km; +3192 Hm/-3409 Hm, 8:26 std.
Etappe5: Sellajoch – Cadenzi 150km; +3400 Hm/-4979Hm 11:56 std.
Etappe6: Cadenzi – Gardasee 91,5 km; +2186hm/-2538Hm; 6:38 Std.

Grober Tourverlauf: Garmisch Patenkirchen – Überquerung des Karwendelgebirges – Insbruck
Obernberg Am Brenner – Stilfs – Neustift- Brixen (Eisacktal) – St Andrea- Plose- Würzjoch-Geisler
Gruppe – Klausen- St Ulrich – Wolkenstein – Sellajoch – Staudamm Marmolada – Predazzo-Manghen-
Cadenzi-Roverto-Gardasee

Die Tour war ein tolles Erlebnis. Landschaftlich und auch besonders körperlich anstrengend.
Teilweise mussten wir an unsere absolute Leistungsgrenze gehen. Wenn man es nicht selbst erlebt
hat kann man es gar nicht glauben bzw. wiedergeben. Kein Wettkampf zuvor war so hart wie manche
Phasen, die wir auf dieser Tour erlebt haben. Nur topfit und gut trainiert kann man solch eine Tour
bestreiten. Beim Wetter haben wir alles erlebt von -2°C und starken Schneefall bis +30°C und
Kaiserwetter.


Übernachtet haben wir zum größten Teil auf Hütten. Das war kein Luxus. Das hieß Bettenlager mit 20
Leuten in einem 30m² großen Zimmer.
Da wir zum größten Teil auf unbefestigten Wegen unterwegs waren, mussten wir unsere Räder auch
oft Schieben Bergab sowie Bergauf. Das längste Stück welches wir geschoben haben, betrug 23 km
und das alles bei über 2000 m über Null. Einmal mussten wir sogar unser Rad samt Gepäck 400 Hm
auf einen Berg tragen, da hier kein Weg vorhanden waren. Teilweise waren die Sichtverhältnisse so
schlecht, dass wir ohne GPS-System den Weg nie gefunden hätten. Daher rate ich immer ein solches
Gerät in den Bergen dabei zu haben. Wasser haben wir oft aus Bächen getrunken, weil teilweise km
weit keine Möglichkeit bestand etwas zu kaufen.
Generell war die Zeit schon recht knapp bemessen lange Pausen konnten wir uns nicht erlauben,
sonst hätten wir unsere Tagesziel nicht erreicht.
Das Material auf solch einer Tour wird besonders beansprucht. So mussten wir unsere Bremsbeläge
einmal komplett wechseln. Ein Wunder eigentlich, dass wir auf der ganzen Tour keine Panne hatten.
Obwohl wir schon am zweiten Tag ein Lagerschaden zu beklagen hatten, der aber bis zum Tourende
durchhielt.
Wir erreichten einen Tag früher als geplant unser Ziel Gardasee, da wir uns am vorletzten Tag
verfahren haben, was sich aber zum Guten herausstellte.


Zum krönenden Abschluss haben wir am Gardasee noch einen Berglauf zur Kapelle St. Babara
absolviert. Hier hatten wir auf rund vier Km 600 Hm Steigung zu absolvieren belohnt wurde der
Aufstieg mit einem perfekten Blick auf den Gardasee.