Zermatt-Marathon

Zermatt-Marathon

7. Juli 2021 Aus Von nsuadmin
Liebe Lauffreundinnen und Lauffreunde,
 
schon im letzten Jahr hatten sich Lukas und ich zum Zermatt-Marathon in der Schweiz angemeldet. Der war aus bekannten Gründen ausgefallen. Aber in diesem Jahr hat er stattgefunden. Ich bin am Samstag beim Marathon gestartet und am nächsten Tag stand Lukas beim Halbmarathon am Start. Am Samstag morgen stieg ich in den Zug der uns Läufer runter zum Start nach St.Niklaus (1,116m.ü.M.) brachte. Schon auf der Fahrt zum Start rutschte mir das Läuferherz in die Hose. Der Zug fuhr nur bergab. Nachdem ich meine Startunterlagen hatte musste ich eine Schleuse passieren. Hier wurde mein Impfausweis geprüft und mit dem Personalausweis verglichen. Dann weiter durch verschiedene Kontrollen. Immer mit Maske. Zum Schluss stand ich mit ca. 50 Läufern in einem Block in dem gut 200 gepasst hätten. Alle 2 min. erfolgte ein Start. Nach ca. 100 Metern konnte man seine Maske in einen Behälter werfen. Nun lagen 42 Kilometer mit 1.944m Steigung und 444m Gefälle vor mir. Das Wetter war gut, trocken, Sonnenschein aber nicht zu warm. Bis zum Ort Zermatt hatte man die leichtere hälfte geschafft. Bei Kilometer 21 lief man in der Fußgängerzone durch einen Zielbogen. Hier standen auf ca. 1,5 Kilometer viele Zuschauer.  Auch Mäggi erwartete mich hier und ich nutzte die Gelegenheit ein paar Minuten zu gehen. Der Veranstalter hatte am Start darauf hingewiesen das wir in Zermatt zwar die hälfte der Strecke aber höchstens ein drittel der Höhenmeter geschafft hätten. Und dabei war ich schon recht schlapp. Bis hier war auf den Untergrund ganz gut zu laufen. Doch jetzt ging’s los. Viele Naturwege mit Wurzeln oder Steinen oder beides zusammen. Besonders auf den sehr steilen Bergab-Passagen hatte ich Schwierigkeiten. Häufig ging es neben dem Pfad steil runter. Da ich Angst hatte zu stolpern , bin ich an diesen Stellen viel gegangen. Öfter hielt ich an um jüngere und springfreudige Läufer vorbei zu lassen. Hinter jeder Kuppe oder Kurve wurde es steiler. Bei Kilometer 39 hatte ich 6:27 Std. und die stille Hoffnung evtl. eine Zeit von unter 7 Stunden zu erreichen. Es waren ja nur noch drei Kilometer. Aber dann der Hammer. Bis ins Ziel waren es noch über 500 Höhenmeter. Für die drei Kilometer brauchte ich über eine Stunde. Dabei habe ich nicht angehalten und noch drei Männer überholt. Alles in Zeitlupe und mit furchtbarer Luftnot. Erschöpft und dankbar im Ziel nach 7:30:25 Std.(2.528 m.ü.M.)
Von den 11 Startern in der Klasse M70 erreichte ich den 8.Platz. Die anderen hatten aufgegeben. Ein paar Halbtote kamen noch nach mir ins Ziel. Auch ja, auf den letzten Kilometern konnte man sehr gut das Matterhorn (4478) sehen, wenn man wollte. Zurück ging es mir der Matterhorn-Gotthard-Bahn.
Am nächsten Tag startete Lukas in Zermatt. Ich konnte ihm wertvolle Tips geben. „Mach langsam, das dicke Ende kommt zum Schluß“. Das hat ihm sehr geholfen. Für die gleiche Strecke für die ich am Vortag etwas über 4 Stunden brauchte, schaffte er in 2:35:52 Std. Das war bei 538 Starterinnen und Startern der 81. Platz. In der Klasse der Männer M30 erreichte Lukas den 24. Platz. Für die Letzten drei Kilometer hat er 35 min. gebraucht. Er hatte wie ich das Gefühl die letzten Kilometer waren wie ein langer Tönsberg.
 
Es war ein tolles Erlebnis und ein schönes Wochenende.
 

Lukas kurz nach dem Start. Im Hintergrund das Matterhorn.

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