Report vom IM-Mallorca

7. Juli 2022 Aus Von nsuadmin
Für viele Sportbegeisterte ist Mallorca ein besonderes Ziel. Das Klima ist angenehm, die Verkehrsteilnehmer auf Radfahrer eingestellt und im Norden der Insel befinden sich die Berge, wo sich die Radfahrer nur so tummeln. Am 7. Mai waren auch zwei Athleten von Non Stop Ultra dabei. Andreas Derksen und Johannes Göllner nahmen am Ironman 70.3 Mallorca mit dem Start in Alcudia teil. Für Andreas war es bereits die siebte Teilnahme: „Ich höre erst auf, wenn ich hier die 10 vollgemacht habe“. Für Johannes war es nach 2019 die zweite Teilnahme. Die Disziplinen an dem Tag waren 1.9km Schwimmen, 90km Rad und 21.1km Laufen. Beide waren bereits im März für 5 Tage im Trainingslager auf Mallorca und konnten wichtige Trainingskilometer sammeln. Die Vorbereitung auf den Wettkampf lief bei beiden ohne Probleme. Nachdem am Tag vor dem Wettkampf die Startunterlagen abgeholt wurden und das Fahrrad eingecheckt wurde, konnten beiden nochmal die Füße hochlegen. Die Anspannung war aber bei beiden deutlich Spürbar. Für Johannes lief es im Schwimmen der letzten beiden Wettkämpfe nicht so gut. Entsprechend unruhig war er auch vor dem Start: „Irgendwie heile aus dem Wasser kommen, dann kann der Wettkampf losgehen“. Der Start in den Tag begann aber schon nicht so wie geplant. Nachdem Johannes die ganze Nacht mehrere Mücken wachgehalten haben, gab es auch ein Problem vor dem Wettkampf. Damit der Reifen am Fahrrad nicht kaputt geht (aufgrund der Sonne), lässt man normal etwas Luft aus dem Reifen. Also musste Johannes am Morgen noch das Rad aufpumpen. Nach einer verzweifelten Suche nach einer funktionstüchtigen Pumpe hatte es am Ende aber doch geklappt: „Genau so etwas braucht man vor einem Rennen noch. Aber beim nächsten Mal nehme ich meine eigene Pumpe mit“. Als Johannes an den Start kam, war Andreas bereits im Wasser. Der geplante gemeinsame Start war also dahin. Der Schwimmstart fand nach dem Rolling-Start Prinzip statt. Das heißt alle 5 Sekunden werden einige Starter ins Meer in der Bucht von Alcudia gelassen. Aufgrund der immer größer gewordenen Nervosität starte Johannes in er Gruppe „> 45 Minuten. Es gab mehrere Startgruppen, die sich nach der erwarteten Schwimmzeit aufgeteilt hatten. Am Ende war es für Johannes die richtige Entscheidung: „Es hat Spaß gemacht, ich konnte viele Leute im Wasser überholen. Der brutale Schlagabtausch im Wasser blieb bei mir dadurch aus und es war deutlich ruhiger und angenehmer zu schwimmen“. Am Ende standen 37 Minuten auf der Uhr. Johannes war sehr zufrieden damit: „Ich bin sehr ruhig und entspannt geschwommen. Ich habe keine Kräfte im Wasser verloren“. Bei Andreas ging es etwas brutaler zu, aber auch Andreas kam heile aus dem Wasser. Andreas hatte sich für einen früheren Schwimmstart entschieden um früher auf der Radstrecke zu sein. Durch seine viele Teilnahmen wusste er bereits, dass der Wind ab Mittag immer mehr zunimmt. „Je früher du auf der Radstrecke bist, umso weniger Gegenwind hast du auf den letzten 40km“.
 
Nach dem Schwimmen, kam die Paradedisziplin von Andreas und Johannes. Es ging nämlich aufs Rad. Leider hatten sich einige Teilnehmer nicht an das Rechtsfahrgebot gehalten und so war das Überholen schwer. Offiziell war es nicht erlaubt, die linke Fahrbahn zu benutzen, auf der voll gesperrten Straße. Nach den ersten flachen ca. 25km ging es dann in die Berge. Hier hieß es nun ca.13km bergauf zu fahren bei einer durchschnittlichen Steigung von ca. 4%. „Wenn man die Strecke hier nicht kennt kann man sich schnell verschätzen. Es geht gegen Ende mal bergab und man könnte glauben der Berg wäre geschafft, aber dann geht es doch nochmal ein paar Kilometer bergauf. Erst bei der Tankstelle ist der Anstieg geschafft“ sagte Andreas von dem Rennen. Anschließend folgte eine schnelle Abfahrt. „Der Wattmesser zeigte mir hier die geplante Wattzahl an, aber die Geschwindigkeit war zu wenig“ sagte Johannes nach dem Rennen. Bei Andreas lief es ähnlich. Beide mussten auf den letzten ca. 40km nochmal richtig Gas geben. Am Ende waren beide aber hinter ihrer geplanten Zeit im Radsplit. „Die Beine waren richtig schwer heute“ sagte Andreas. Am Ende gab es für beide (und viele andere Teilnehmer) noch eine Überraschung. Die Strecke wurde um 3km und einige Höhenmeter verlängert gegenüber der letzten Jahre. Das war am Ende nochmal richtig knackig für die Beine.
 
Nun ging es noch an den halben Marathon. „Ich war nach dem Radfahren sehr enttäuscht, das hat sich auf die Motivation beim Laufen ausgewirkt. Am Ende muss der Kopf auch mitspielen“ meinte Johannes. Das Wetter an dem Tag war sehr heiß und eine große Umstellung zu dem deutschen Wetter. Wichtig war es genug zu trinken und zu essen. Das taten beide auch sehr gewissenhaft. Gelaufen wurden 3-Runden auf einem 7km Rundkurs durch Alcudia, wovon auch ca. 3km an der Strandpromenade mit vielen Zuschauern erfolgten. „2x mal an der Finisher-Line vorbei zu laufen ist auch hart“ meinte Johannes humorvoll nach dem Rennen. Außerdem meinte er noch: „Während so einem Lauf gehen einem so viele Dinge durch den Kopf. Ab und zu fragte ich mich auch, warum ich das eigentlich mache. Immer diese Quälerei.“ Am Ende waren beide aber sehr, sehr glücklich die Finishermedaille um den Hals zu tragen. Am Abend wurde natürlich noch der Rennverlauf im Detail analysiert und gerätselt warum die geplante Zeit nicht erreicht wurde. Dies erfolgte aber mit einem Grinsen im Gesicht. Am wichtigsten war für beide heile ins Ziel gekommen zu sein. Ein Athlet war leider im Wasser ums Leben gekommen. Der Schock über so eine Nachricht war sehr groß. Letztendlich tun wir diesen Sport aus Spaß und aus Freude.
 
Am Ende machten beide noch einige Tage Urlaub auf Mallorca. Andreas konnte aber das Rad nicht stehen lassen und machte jeden Tag seine Radkilometer. „Das nächste Rennen ist schon geplant und dafür muss ich was tun“. Und wer weiß, vielleicht gibt es das Duelle „Andreas vs. Johannes“ 2023 wieder auf Mallorca. 
 
Viele Grüße
Johannes Göllner