Erster Triathlon Langdistanz Marcus Pott

26. September 2022 Aus Von nsuadmin

Hallo Non-Stop-Ultras

 
Hier der Race-Bericht von meinem ersten Triathlon Langdistanz in Almere bei Amsterdam am letzten Wochenende. 
 
Mein Tag ging um 5:15 Uhr los. Der Wecker klingelte, ich habe gut geschlafen. Nach einer kalten Dusche habe ich mein am Abend zuvor vorbereitetes Frühstück zu mir genommen bevor ich mich zum Start aufmachte. Dieser war für mich und alle anderen Age Group Langdistanz Athleten um 7:45 Uhr. Zuvor habe ich in der Wechselzone noch mal alles kontrolliert und einen letzten Check am Fahrrad gemacht. Dann ging es los! 3,8 Freiwasser km Schwimmen. Das Wetter war noch sehr regnerisch und kalt, beim Schwimmen aber relativ egal. Es waren zwei Runden a 1,9 km die es nach einem Wasserstart zu absolvieren galt. Ich bin mutig im vorderen Drittel gestartet und für meine Verhältnisse mit einer 1:13 sehr gut durchgekommen. Beim Wechsel aufs Rad habe ich mir etwas mehr Zeit gelassen und auch noch ein dünnes Jäckchen angezogen. Dies war die richtige Entscheidung denn bei 13 Grad und leichtem Regen besteht sonst die Gefahr dass man schnell auskühlt und die Leistung nicht mehr auf die Kurbel bringen kann. Die Jacke habe ich dann nach der ersten Runde ausgezogen und meiner Cousine zugeworfen, so musste ich diese nicht mehr mit mir herumfahren. Insgesamt galt es hier 182 km verteilt auf zwei Runden so absolvieren. Teilweise gab es heftigen Gegenwind mit dem die anderen Teilnehmer gut zu kämpfen hatten. Meine Devise ist Watt ist Watt! So fuhr ich also mit den angepeilten 210 Watt und guter Aeroposition meisten vorne zur Freude der anderen Teilnehmer 😉 durch den Wind. Die Verpflegung auf dem Rad hat nach Plan funktioniert. Zusätzlich zum Wasser vorne im Trinksystem hatte ich drei Trinkflaschen mit insgesamt 360 g Maltodextrin, drei Riegel und sechs Gels dabei. Hiermit kam ich bei einer Fahrzeit von 4 Stunden 56 Minuten auf ca 100 g Kohlenhydrate pro Stunde. Wieder in der Wechselzone angekommen dauerte auch der Wechsel aufs Laufen etwas länger, denn meine Füße mussten durch die starke Beanspruchung in den Wochen davor noch mit Blasenpflastern versorgt werden. Noch eben schnell die Kompressionssocken angezogen und dann ging es für 42,2 km verteilt 6 Runden auf die Laufstrecke. Die Sonne war mittlerweile am Horizont angekommen und es war in der Spitze 25° warm. Ich teilte mir die laufstrecke gedanklich in Teilabschnitte auf so dass ich auch hier zwischenzeitlich Erfolgserlebnisse verbuchen konnte. Die ersten zwei Runden vergingen recht schnell und ich konnte meine angepeilte pace von 4:50min/km gut halten. Auch in Runde 3 und 4 war ich erstaunlich gut unterwegs, damit habe ich nicht gerechnet! Die Verpflegung hier mit einem Gel pro Runde dazu Wasser und Cola ca 80 g Kohlenhydrate pro Stunde ging auch hier voll auf. Es schien wirklich so als könnte ich die Pace bis zum Ende durchhalten und so ein Marathon unter 3:30 laufen. Dann jedoch der Schock! Zum Ende der fünften Runde hörte ich irgendwas in meinem rechten Fuß knacken und ich begann zu überlegen was es gewesen sein könnte. Zuerst dachte ich die Carbon Platte meines Schuhs sei gebrochen. Diese Theorie begann ich jedoch über Bord zu werfen als ich auf einmal Taubheitsgefühl in den Zehen gefolgt von heftigem Kribbeln verspürt habe. Ich bin kurz angehalten und habe überlegt was ich mache. Aufgeben? Niemals – ich kann noch unter 10 Stunden finishen. Also habe ich das Tempo etwas gedrosselt auf die Zähne gebissen und bin weiter gelaufen. Ich dachte kaputt ist es jetzt eh und wie mir meinen Arzt später bestätigt hat, ist dadurch auch nicht mehr beschäftigt worden. Ich hatte mir für das Ziel so viele geile Dinge überlegt, ich war aber dann nur froh dass ich da war! Ein überwältigendes Gefühl – ein 3:31 Marathon brachte mich somit auf insgesamt 9:52 auf meiner ersten Langdistanz!