Ultralauf Drilling
Beim diesjährigen UTMB, der inoffiziellen Weltmeisterschaft im Ultra Trail, startete am 28.08.2015 unser Vereinsmitglied Carsten Drilling.
Die erste Hürde, um an diesem Lauf teilnehmen zu dürfen, ist die Bewerbungsprozedur. Es müssen mindestens 3 Ultra Läufe innerhalb der letzten zwei Jahre absolviert werden, um danach an einer Lotterie (dreimal mehr Bewerber als Läufer) teilnehmen zu dürfen. Die Lotterie meinte es dann im zweiten Anlauf für 2015 gut und es konnte mit der Vorbereitung losgehen. Es standen sechs ‚Trainingswettkämpfe‘ zwischen 50km bis 112km auf dem Programm. Etwa alle drei bis vier Wochen ein langer Lauf. Es lief von Lauf zu Lauf besser. Beim letzten Lauf (6 Wochen vor dem UTMB) dem Eiger Ultra Trail im Berner Oberland konnte Carsten sogar über 101km und etwa 7000 Höhenmeter in einer Zeit von 13:45:01 den 14. Platz im Gesamtfeld belegen.
Die Strecke des UTMB misst 170km mit etwa 10000 Höhenmetern. Start und Ziel ist der Skiort Chamonix. Die Strecke verläuft durch drei Länder (Frankreich, Italien und Schweiz) und wie der Name schon sagt, wird hierbei der höchste Berg Europas umrundet. Für diese Umrundung hat man 46.5 Stunden Zeit. Eine Pflichtausrüstung muss mitgeführt werden, diese umfasst: 1l Wasser, Regenjacke, Regenhose, eine zweite wärmende Schicht, die ein bestimmtes Gewicht nicht unterschreiten darf, Mütze, 2x Stirnlampen mit Ersatzbatterien, Handschuhe, Erste Hilfe Set, ein Handy und Energie.
Am 28. August um 18:00 war der Start und die etwa 2500 Laufverrückten wurden losgelassen. Die Stimmung im Ort ist unvergleichbar, ein riesiges Fest. Die ersten zwei Kilometer sind wie L’Alp d’Huez nur ohne Berge. Leider wollte diese Stimmung bei Carsten nicht richtig überschwappen und es lief von Anfang an nicht gut. Bei Kilometer 30 lief er seiner angestrebten Zeit schon mehr als 30Minuten hinterher. Die Nacht lief ganz gut, aber weiterhin viel langsamer als erwartet. Bei der grossen Verpflegung in Cormayeu bei Km 80 war es dann bereits hell. Der lange Anstieg hoch zum Grand Col Ferret (km 100) verlief komplett in der Sonne und raubte die letzten Körner. Beim Runterlaufen machten dann die Oberschenkel bei Carsten komplett zu und er musste lange Stücke marschieren. Obwohl es immer noch sehr heiss war, begann er an zu frieren. Es lief nichts mehr. Die Gehpausen wurden immer häufiger und die Zeit verging immer schneller. Nach 24 Stunden erreichte Carsten Champex-Lac (km 124), wo auch das Ende (aber leider nicht das Ziel) war. Mit Schüttelfrost und Fieber musste er das Rennen frühzeitig beenden. Mit dem Bus ging es dann zurück zum Hotel und es wurde erst einmal ausgeschlafen, um dann am Sonntagmorgen die 40 Stundenläufer zu bejubeln. Der Sieger benötigte 21:09 Stunden.
In der nächsten Ausgabe vom Trail Magazin gibt es einen ausführlicheren Bericht.